Die Jugendbegegnung St. Marien - Mtae
Gleich nach Gründung der Gemeindepartnerschaft zwischen St. Marien und Mtae entstand ein lebendiger Kontakt zwischen den Jugendgruppen beider Gemeinden.
• Austausch von Musikkultur (1994, 2012, 2013),
• gemeinsame Arbeit in Workcamps (1996 in Mtae, 1997 in Minden, 1999 in Mtae),
• Theaterprojekte (2002 in Minden, 2004 in Mtae, 2011 in Mtae, 2013 in Minden)
• Freiwilligenprogramme für Jugendliche aus Mtae in Minden und von Mindener Jugendlichen in Mtae
Von besonderem Interesse während der Begegnungen sind die Themengespräche, in denen Jugendliche beider Gemeinden über ihre Lebensverhältnisse, ihre Werte und Ziele sprechen. Dabei sind die Unterschiede (Lebensstandard, Berufswahl, Persönlichkeitsentwicklung) sicher genau so spannend wie die Gemeinsamkeiten (Liebe und Partnerschaft, Glauben und religiöse Bindung).
ZIELE DER JUGENDBEGEGNUNG
Die Jugendbegegnung Minden - Mtae versteht sich als ökumenisches Lernprojekt mit folgenden Zielen:
• die Verflechtung des Nordens mit dem Süden zu erkennen (z.B. in Bereichen wie Wirtschaft, Verschuldung, Nahrungsmittel, … Entwicklungszusammenarbeit oder globale Klimaveränderung),
• Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kulturen zu erkennen und respektieren zu lernen, und … die eigenen Entwicklungsziele zu reflektieren,
• die Notwendigkeit des Teilens (z.B. Macht, Wissen, Besitz, Kultur, Theologie) erfahrbar zu machen. Dabei sollen beide Seiten ermutigt und befähigt werden, sich für positive Veränderungen einzusetzen.
• Kooperationsmöglichkeiten zu erkennen, z.B. wie der Informationsaustausch verbessert werden kann, und wie man sich im politischen und pädagogischen Handeln gegenseitig unterstützen kann,
• notwendige Veränderungen in Deutschland und im Heimatland der Gäste zu identifizieren, durch die eine gerechtere Welt und eine verbesserte Lebenssituation für alle entstehen kann,
• die Wahrnehmung der Rollen von Männern und Frauen in den unterschiedlichen Gesellschaften und Kulturen zu schärfen und Wege zur Gleichberechtigung der Geschlechter zu finden.
THEMEN DER THEATERBEGEGNUNGEN
Es wurden folgende Themen für das Theaterprojekt ausgewählt:
• Die Shambaa-Kultur als für die Usambaraberge repräsentativer Lebens- und Arbeitshintergrund
• Rahmenbedingungen für Familienleben in Minden und Mtae,
• Schule und Berufsausbildung,
• Liebe und Partnerschaft,
• Gesundheit (AIDS/HIV, Hygieneerziehung etc.),
• der Wald als Ökosystem
• Wasserwirtschaft in Minden und Mtae
• Glaube und kirchliches Engagement
IDEE DES JUGENDTHEATERPROJEKTES UNDUGU-THEATER
Im Zusammenleben kommen Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen auf die zentralen Fragen zu sprechen, die ihre eigene Kultur und die Kultur ihrer gastgebenden Gemeinde darstellen. Die Erfahrung zeigte, das technische Probleme bei der Realisierung gemeinsamer Bauprojekte (Work-Camps) oft zu Lasten der intensiven Gespräche ging. Bessere Möglichkeiten für die gegenseitige Annäherung und die Förderung des gegenseitigen Lernens bietet die Entwicklung und Aufführung eines gemeinsamen Theaterstücks:
• Beim Spiel auf der Bühne zählen keine Vorkenntnisse. Wichtig ist die Fähigkeit, eine Erkenntnis oder eine Emotion durch „Körpersprache“ auf die Bühne zu bringen.
• Die Sprache des Körpers ist international und kann Sprachbarrieren überwinden.
• Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich im Spiel an den Körpern ablesen; die Kommunikation ist offener und transparenter.
• Das Publikum - meistens sind es große Teile der Dorfbevölkerung - kann ohne große Vermittlungsanstrengungen an dieser Kommunikation teilhaben.
• die Dokumentation eines Theaterstückes fördert einen Transfer der Ergebnisse im Heimatland in besonderer Weise. Der Berichtsabend für die Eltern der Jugendlichen aus Minden wird zu einem Kulturereignis.
Informationen über die Erlebnisse dieser Jugendbegegnung finden sich auf dem Blog www.minden-mtae.de
Interessierte Jugendliche wenden sich an Frieder Küppers (Tel.: 0571-23278)